Die LÖSUNGSWEGE Partnerschaft ist ein freier Träger der Jugendhilfe mit unserer Geschäftsstelle in Kleinwallstadt. Wir wollen durch flexible ambulante Erziehungshilfen, Soziale Gruppenarbeit und innovative Jugendhilfe-Angebote zu einer Ausdifferenzierung und Vielfalt der Jugendhilfe am Untermain beitragen. Als sozialpädagogische Fachkräfte ist der systemisch-integrative Ansatz in unserer Berufspraxis stets handlungsleitend.
Das bedeutet, dass wir unsere systemische Arbeitspraxis auf die Kooperation zwischen Hilfesuchendem und Helfer ausrichten. Zentrales Arbeitsmittel dabei ist der öffnende Dialog: wir bemühen uns um eine Haltung des Respekts, der Unvoreingenommenheit, des Interesses und der Wertschätzung bisheriger Handlungs- und Lebensstrategien unserer KlientInnen.
Unser systemischer Blick fokussiert daher u.a.
· die Aufträge
· die Ressourcen, Stärken und Fähigkeiten
· den Kontext
· die Lösungen
· die Zukunft
· die Vervielfältigung der vorstellbaren Handlungsmöglichkeiten
· die Autonomie und den Eigensinn
· weitere Perspektiven
· die Kooperationsbereitschaft
· die Wertschätzung der KlientInnen
In unserer systemischen Arbeit beziehen wir uns auf ein interdisziplinäres Erkenntnismodell, und im Wesentlichen auf einen Ansatz, der auf zwei Säulen beruht: der Selbstorganisation lebendiger Systeme und den Konstruktivismus.
Als Selbstorganisation werden Prozesse dynamischer Systeme bezeichnet, die zum einen die Autonomie und zum anderen die Abhängigkeit zwischen lebendigen Systemen und ihrer Umwelt charakterisieren. Lebendige Systeme sind demnach von außen nicht steuerbar, weil sie mit ihrer Umwelt nicht durch eine Logik der Korrespondenz (Input-Output) in Verbindung stehen. Sie können sich nur gemäß der internen Dynamik verändern. Gleichzeitig sind sie jedoch auf Impulse aus ihrer Umwelt angewiesen, weil sie erst durch Unterschiede Identität gewinnen können. Somit liefert die Umwelt Anregungen, die Entwicklung und Wachstum und Veränderung erst möglich machen.
Ferner berufen wir uns auf folgende zentrale Annahmen des sozialen Konstruktivismus
Aus unserer Sicht ist ein systemisch-integratives Vorgehen in der Kinder- und Jugendhilfe unabdingbar: nicht nur im Freiwilligenbereich der Hilfen zur Erziehung sondern gerade im Zwangskontext möchten wir einen systemischen Kinderschutz verfolgen. Das KJHG selbst berücksichtigt aus unserer Sicht eine systemische Perspektive, die es sowohl bei der Planung von Hilfen zur Erziehung, als auch deren Durchführung zu achten und realisieren gilt. Gelebte Partizipation und Lebensweltorientierung im Hilfeplanverfahren erachten wir als wichtiges Qualitätsmerkmal erzieherischer Hilfen. Eine "systemische Färbung" lässt nicht nur das KJHG, sondern auch das Grundgesetz erkennen. Dies wird vor allem unter folgenden Aspekten deutlich:
Menschenrechtsorientierte Sozialarbeit
„Social Work has from its conception been a human rights profession” UN, 1994
„Die Idee der Menschenrechte kann allgemein definiert werden als solche Rechte, die gemäß unserer Natur uns zugehörig sind und ohne die wir nicht als menschliche Wesen leben können. Menschenrechte und Grundfreiheiten erlauben uns unsere menschlichen Qualitäten voll zu entwickeln und zu nutzen, unsere Intelligenz, unsere Fähigkeiten und unser Gewissen, und unsere spirituellen und anderen Bedürfnisse zu befriedigen. Sie basieren auf der wachsenden Forderung der Menschheit nach einem Leben in dem die angeborene Würde und der Wert jedes menschlichen Wesens Respekt und Schutz erfahren.“(Übers. Ch.L-R, zitiert nach E. Reichert)
Prof. Dr. Christine Labonté-Roset spricht auf einer Tagung in Dresden 2016 von Sozialer Arbeit als Menschenrechts-Profession, „wenn sie sich nicht nur den Ungleichheitsideologien entgegenzustellen versucht, sondern sich zunächst als Advokaten derjenigen versteht, die sich gegen Ungleichheit, Marginalisierung und sozialen Ausschluss erst einmal nicht wehren können, deren Erfahrung und Fähigkeiten von vorneherein aber aktiv einbezieht und sie so zu fördern versucht, dass sie zunehmend sich selbst vertreten können. Dies ist keineswegs einfach und bedarf häufig eines längeren Atems und kann nur dann wirklich erfolgreich sein kann, wenn die Soziale Arbeitsich auch politisch einmischt.“
Wir als freier Jugendhilfeträger, der zukünftig einen wesentlichen Beitrag für interkulturelle und migrationsspezifische Soziale Arbeit am Untermain leisten will, versteht Soziale Arbeit als eine ethische Verpflichtung, alle Formen von sozialen Missständen anzusprechen und zu intervenieren, sowohl auf der Mikro-, als auch auf der Meso- und Makroebene. Wir wollen als Brückenbauer zwischen Kulturen, Systemen und Menschen fungieren: wir unterstellen allen Eltern den Wunsch, das es ihren Kindern gut geht. Im Kontext der Immigration stehen Eltern mit Migrationshintergrund oft vor enormen sprachlichen und kulturellen Hürden, die es ihnen erschweren ihre Rolle als Eltern in der Gesellschaft neu auszurichten. Die beste Unterstützung, die wir Familien und jungen Menschen bieten können, ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Bei Klienten aus anderen Sprach- und Kulturkreisen spielt dabei die interkulturelle Kommunikation eine besondere Rolle. Durch den Einsatz von muttersprachlichen Fachkräften stellen wir nicht nur das nötige Verständnis sicher, sondern können auch eine vertrauensvolle und kultursensible Bindung zwischen allen Beteiligten aufbauen.
Wir gehen unabhängig und unvoreingenommen auf unsere Klienten zu, um mit einer klaren Linie die bestmöglichen Ergebnisse in der Zusammenarbeit zu erzielen. Durch unsere transparente Arbeit sorgen wir dafür, dass für alle Beteiligten Problemlagen eindeutig identifiziert und mit konsequenten Maßnahmen angegangen werden: Klare Kommunikation – transparentes Handeln – messbare Ergebnisse!
Die LÖSUNGSWEGE Partnerschaft versteht sich als Netzwerkpartner von öffentlichen Jugendhilfeträgern, Interessensverbänden für eine qualitativ hochwertige, für alle Beteiligten transparente, wirtschaftliche und nachhaltige Jugendhilfe. Wir betrachten uns als lernende und sich selbstorganisierende Organisation, die über ein fundiertes Qualitätssicherungskonzept verfügt.
Quellen
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